Gin und Tonic, diese beiden Drinks sind wie geschaffen füreinander. Dennoch gilt es bei der Kreation eines Gin & Tonic gewisse Nuancen zu beachten. Mittlerweile ist die Auswahl so groß geworden, dass es bisweilen schwerfallen kann, den Überblich zu bewahren. Nicht nur der Gin ist dabei so beliebt wie nie, auch das Tonic Water erfreut sich einer enormen Popularität. Ganze 350 verschiedene Tonic Water sind heutzutage erhältlich.

Noch immer jedoch trumpft der Gin unerreicht auf: Sage und schreibe 9.000 Ginsorten werden auf der Welt angeboten.

Glücklicherweise gibt es einige Grundregeln, die bei der idealen Kombination von Gin und Tonic Water helfen.

Die verschiedenen Typen Tonic Water

Tonic Water lässt sich grundsätzlich nach fünf verschiedenen Geschmackseindrücken einteilen. Sie alle kommen in so gut wie jedem Tonic Water vor, sind jedoch von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich stark ausgeprägt.

  • 1. bitter
  • 2. zitronig-frisch
  • 3. fruchtig-süß
  • 4. würzig-herb
  • 5. floral

Neben diesen fünf Grundaromen haben sich mit dem überwältigenden Erfolg des Tonic Water jedoch auch aromatisierte Varianten etabliert. Sie setzen beispielsweise auf Holunderblüte, Hibiskus, Gurke oder Kräuter.

Auch die Spritzigkeit variiert von Marke zu Marke und ist abhängig vom Kohlensäuregehalt. An der Kohlensäure erkennt man auch die Qualität eines Tonic Water. Hält sie lange an und perlt fein, so hat man eine hochwertige Flasche in der Hand. Auch der natürliche Geschmack der Zitrusnoten ist entscheidend, schließlich möchte niemand den Eindruck haben, gerade Putzmittel zu trinken. Da das Chinin das Tonic Water ausmacht, ist sein bitterer Geschmack wichtig. Chemische Erzeugnisse werden von Liebhabern allerdings geschmäht.

Die fünf Geschmackstypen anhand von Beispielen

  • 1. bitter: Das Monaco Tonic Water gilt nicht nur als besonders trocken, sondern auch sehr bitter.
  • 2. zitronig-frisch: Das Goldberg Tonic Water ist mit einer deutlichen Zitrusnote und viel Kohlensäure besonders frisch.
  • 3. fruchtig-süß: Das 1724 Tonic Water setzt intensiv auf Orangenaromen.
  • 4. würzig-herb: Das Fentimans Herbal Tonic Water vereint Kräuter- und Gewürznoten.
  • 5. floral: Das Thomas Henry Elderflower ist mit Holunder aromatisiert und schmeckt nach herrlichen Blüten.

Die wichtigsten Regeln für Gin und Tonic

Gäbe es nur eine einzige Grundregel für die Kombination von Gin und Tonic Water, so wäre es die folgende: Die Aromen beider Drinks dürfen sich niemals überlagern, sondern sollten sich stets ergänzen. Darum gilt es, stets ein Tonic Water auszusuchen, dass die Noten des Gins zur Entfaltung kommen lässt und ihn dabei unterstützt. Schließlich spielt der Gin stets die Hauptrolle, während das Tonic Water als Begleiter fungiert, der den Gesamteindruck abrundet.

Es ist dabei wichtig, die beiden Akteure zunächst getrennt voneinander zu verkosten. Nur so kann man herausfinden, ob sie in Kombination auch harmonieren werden.

Hier also die drei Grundregeln, um herauszufinden, welcher Gin zu welchem Tonic Water passt:

  • 1. Klassische Gins, also solche mit einem dominanten Wacholderaroma, werden mit klassischem, trockenem oder bitter-herben Tonic Water kombiniert.
  • 2. Zu komplexen und vielfältigen Gins passen geschmacklich ausgewogene Tonic Water, bei denen keiner der fünf Geschmackstypen überwiegt.
  • 3. Ungewöhnliche Gins, beispielsweise New Western Dry Gins, die würzig, floral, kräuterbetont oder fruchtig schmecken, sollten mit einfachem oder geschmacklich ähnlichem Tonic Water gemischt werden.

Welcher Gin passt zu welchem Tonic? Praxisbeispiele

Wacholderbetonte Gins & klassische Tonic Water mit trockenen Bitternoten

Klassische London Dry Gins wie der OMG aus Tschechien, der britische Beefeater, oder der Gansloser Black Gin werden von einem Wacholderaroma dominiert, das an Erde, Gras, Pinie und Wald erinnern soll. Gleichzeitig nehmen Zitrus- oder Kräuternoten eine eher untergeordnete Rolle ein. Zu einem derart traditionellen Gin passt ein ähnlich klassisches Tonic Water. Es sollte einen ausgewogenen Bittercharakter haben und von Zitrusklängen abgerundet werden. Dafür bieten sich unter anderem das Doctor Polidori Tonic Water, das Thomas Henry Tonic Water, das Aqua Monaco oder das Fever Tree an. Sie alle zeichnen sich durch einen ausgewogenen Geschmack aus. Des Weiteren ergänzt ihre trockene Bitternote den Wacholder des Gins spielerisch.

Würzige, kräuterbetonte Gins & würzige Tonic Water mit Kräuternoten

Bestimmen würzige oder pfeffrige Botanicals den Gin, passt dazu ein entsprechendes Tonic Water. Der Bombay Sapphire East Gin wird so beispielsweise erstklassig durch das Fentimans Tonic Water ergänzt, während der Whitley Neill Gin im Fever Tree Mediterranean Tonic Water sein perfektes Gegenstück findet.

Bei Gewürzen und Kräuter gilt unzweifelhaft die Regel Gleich und gleich gesellt sich gern. Wer versucht, florale Töne in diese Symbiose einzubringen, sollte Vorsicht walten lassen, denn grundsätzlich ergänzen sich die beiden Aromen nicht.

Für kräuterintensive Gins und Tonic Water gilt hingegen, dass sie weitestgehend miteinander kompatibel sind, solange einzelne Botanicals nicht zu exotisch sind. In solchen Fällen sollte man dann beide Komponenten eingehend verkosten, bevor man sie mixt.

Einfache und ausgewogene Gins & florale und fruchtige Tonic Water

Ein eher geradliniger und fast schon unspektakulärer Gin wird beim Gin & Tonic wohl kaum den Ton angeben. Vielmehr überlässt er dem Tonic Water die geschmackliche Bühne, weshalb dieses durchaus exotischer und verspielter sein darf. Der ausgewogene Gesamteindruck dieser Gins schafft Raum für das komplexe Tonic Water. Beispiele für weniger vielschichtige Wacholderspirituosen sind beispielsweise der Oxford Dry Gin oder der Tanqueray Nr. 10. Letzterer setzt auf einige wenige Botanicals und lässt sich vom Tonic Water elegant führen.

Als qualitativ hochwertiges Tonic Water, das auf einen eher zurückhaltenden Gin angewiesen ist, gilt beispielsweise das 1724 Tonic Water. Seinen intensiven Orangenaromen gelingt es im Alleingang, dem Gin & Tonic einen unvergleichlichen Geschmack zu verleihen. Das Indi & Co. Botanical Tonic Water aus Andalusien kommt mit Noten von Zitrusfrüchten, Blüten und Kardamom vielschichtig selbstbewusst daher. Die Kombination all dieser Botanicals ist durchaus eine komplexe Angelegenheit, weshalb ein ähnlich verspielter Gin keine geeignete Ergänzung wäre.

Gins mit Frucht- oder Zitrusnoten & trockene Tonic Water

Neben Wacholder zählen Zitrusaromen zu den beliebtesten Botanicals, nicht nur bei klassischem Gin, sondern auch seinem süßeren Ableger, dem New Western Dry Gin. Dabei treten die Wacholdernoten stets in den Hintergrund, sodass der Gin beispielsweise von Zitronenschalen oder Grapefruit dominiert wird. Dementsprechend sollte das Tonic Water eher trocken sein, damit der Gin & Tonic im Gesamteindruck nicht zu süß wird oder gar wie eine Limonade schmeckt.

Entsprechende Gins wie der Beefeater 24, der Old English Gin sowie der Monkey 47 Sloe Gin ergänzen sich gut mit dem Schweppes Dry Tonic oder dem Dr. Polidori’s Dry Tonic Water.

Gins mit floralen Aromen & klassische Tonic Water

Blütennoten verleihen Gins wie dem BOAR Blackforest Premium Dry Gin oder dem Geranium Premium London Dry Gin ein ausgesprochen markantes Aroma, sodass die Spirituose weich und sanft im Gaumen wirkt. Starke Anklänge von Wacholder oder Zitrus hingegen fehlen, würden sie den Gesamteindruck doch spürbar verhärten. Um die gewünschte Milde zu bewahren, empfiehlt sich also auch ein klassisches, wenig eigenwilliges Tonic Water. Ebenso traditionsreich wie der Geschmack des Tonic Waters darf gern auch die Marke sein. Das Fever Tree Tonic Water, das Fentiman’s Traditional Tonic Water oder das Schweppes Indian Tonic Water sind verlässliche Optionen, die die klassische Funktion des Tonic Water mit Bravour erfüllen.

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